Die Arbeit mit dem Werkstoff Messing und Bronze, mit dem ich Beständigkeit und Wert verbinde, erlaubt es mir in besonderer Weise, starke Kontraste mit weichen Übergängen zu schaffen, das hell Glänzende mit der dunkel brünierten Metalloberfläche zu vereinen.

Meine Arbeitsweise ist die Montage-Technik. So füge ich Maschinenteile aus Bronze und Messing, Stanzreste und Rohrfittinge vom Schrottplatz mit sorgfältig getriebenen Teilen aus starkem Messingblech zusammen. Die unterschiedlichen Metallteile (mein Spielmaterial) haben ihre eigene Geschichte und kommen aus sehr verschiedenen, meist vor allem aus technischen Zusammenhängen.
In der montierten und umgestalteten neuen Form ergeben sich Sinnzusammenhänge, die neue Assoziationen zulassen. Partiell leuchtet die frühere Verwendung und der alte Zusammenhang noch auf und gibt damit der neuen Gesamtform eine Mehrschichtigkeit, die neue Deutungsperspektiven erlaubt. In der additiven Arbeit des Zusammenfügens neuer Formen liegt für mich der besondere Reiz. Diese Art des Gestaltens lässt neben intensiver Planung doch sehr viel Spontaneität zu. So lassen sich Teile erst einmal zusammenlegen oder provisorisch montieren, um die Wirkung zu erproben. Auch zufällig entdeckte Möglichkeiten, z. B. Spiegelungen auf der Oberfläche der Metallteile lassen sich durch weitere Arbeitsschritte wie das Gravieren, Polieren, Brünieren und Lackieren mit einbinden und fixieren.
Jede neue Arbeit ist eine kleine Entdeckungsreise, ein Abenteuer mit ungewissen Ausgang.

Mein Köpfe verweisen z.B. auf Gefühle von Angst und Stärke, meine Vogelwesen auf Phantasie und Befreiung. Die Schlange steht wie der Phoenix für Leben und Erneuerung. Göttervorstellungen waren und sind vielleicht immer noch Ankerpunkte für die Unwägbarkeiten des realen Lebens. Die Meeresgöttin "Yemaya" der afrikanischen Yoruba und im brasilianischen Candomble ist die Mutter der Fische, versinnbildlicht aber auch Mütterlichkeit und Mitgefühl.